In der letzten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung des Jahres 2020 am 10. Dezember wurde es nochmal spannend. Nach dem einhelligen Votum aller Fraktionen zur Steuerung der Nachverdichtung in Reinbek – beginnend mit Prahlsdorf – wurden zwei Anträge von uns Grünen diskutiert. Dabei ging es zum Einen um unseren Antrag Ackerland nur mit Nutzen für die Allgemeinheit in Bauland umzuwandeln und zum Anderen um den von uns eingebrachten Grundsatzbeschluss zur Erhaltung des Holzvogtlands (Felder zwischen Alt-Reinbek und Schönningstedt) im Falle der Realisierung des Quartiers Kampsredder (angrenzend an die Alt-Reinbeker Prahlsdorfer Sonnenhöfe).
Nach kurzer Diskussion wurde der erstgenannte Antrag in den Bauausschuss verwiesen. Wir freuen uns daher darauf mit den anderen Fraktionen eine gute Lösung für Reinbek in dieser wichtigen Thematik zu finden. Dann ging es aber richtig los!
Es zeigte sich, dass die Meinungen zur Bebauung des Holzvogtlands weit auseinander gehen. Wir sehen maximal eine Arrondierung Alt-Reinbeks durch das in Rede stehende Quartier Kampsredder aus verkehrlicher Sicht, aber auch aus Gründen des Flächenverbrauchs sowie Reinbeks Stadtcharakter mit seinen eigenständigen Stadtteilen – hier insb. Schönningstedts – als maximal vertretbar an. (Siehe Antragsbegründung)
Eine solch klare oder zumindest konsistente Haltung haben wir bei den Fraktionen (CDU, SPD, FDP sowie Hr. Puls), die die Stadtteilplanung Schönningstedt im Rahmen der Diskussion um die AWSH als Großprojekt angeschoben haben, vermisst. So sprach die CDU von einer ergebnisoffenen Planung, die SPD sieht scheinbar das Holzvogtland als geeigneten Ort „endlich echte“ Stadtteilplanung zu betreiben. Ob dieser Haltung wurde die FDP als Teil der Stadtteilplanungs-Koaliton dann wohl nervös und bekräftigte unsere Vermutung, dass die AWSH Verlegung vor diesem Hintergrund dann „wohl noch 10 Jahre dauern“ würde.
Da unser Antrag in die Bauausschussberatung verwiesen wurden, haben wir allerdings die Hoffnung, dass sich eine Mehrheit für unseren Grundsatzbeschluss finden wird, die diese Fläche frei von Bebauung hält. Wie der Stadtcheck gezeigt hat, hätte eine solche Entscheidung die Reinbeker Bürger hinter sich. Wir bleiben dran!
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