Am 2. 11. 2021 hat sich der Bauausschuss auf einen neuen Standort für den Recyclinghof (AWSH) entschieden. Es soll vom Senefelder Ring aus eine neue Straße auf der jetzigen Ackerfläche gebaut werden und den neuen Standort am südwestlichen Rand anschließen. So gut die Entscheidung für die derzeit leidgeprüften Anwohner der Glinder Straße ist – einfacher, günstiger und schneller wäre die Verlegung in das nördliche Haidland gewesen, für die die GRÜNEN plädiert hatten. Weder wäre der Straßenbau nötig, noch die Verhandlung mit mehreren Grundstückseigentümern. Auch wäre die Versiegelung der Oberfläche deutlich geringer gewesen. Und die Kosten für die Straße trägt die Stadt Reinbek, also wir alle.
Leider wurden unsere Argumente nicht gehört. Das liegt daran, dass es anderen Fraktionen (SPD, CDU, FDP, Puls) um die Errichtung eines neuen Gewerbegebietes geht. Die AWSH und die neue Straße sind nur der Vorwand und die Gelegenheit, weiteres Gewerbe auf der jetzigen Ackerfläche anzusiedeln. Schon jetzt heißt es aus Verwaltung und anderen Fraktionen, die Straße werde ja durch die Ansiedlung von neuem Gewerbe bezahlt – ein Gewerbegebiet, dass die Schönningstedter aber vielleicht gar nicht wollen.
Als Ergebnis gibt es jetzt zwei große Gefahren: Erstens kann der Bau der Straße und der neuen AWSH noch an den von der Politik selbstgewählten komplexen Bedingungen (z. B. mehrere Grundstückseigentümer) scheitern – und wenn nicht: Dann werden die Schönningstedter mit dem Wegzug der AWSH belohnt und dem Bau eines Gewerbebiets vor der Tür bestraft. Das kann dann nur noch ein Bürgerbegehren verhindern.
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