Pressemitteilung vom 24.11.2021
Die GRÜNEN in Reinbek lehnen die von den Investoren der „Wohnbauer GmbH“ final vorgelegten Baupläne für eine Teilbebauung des Holzvogtlandes („Stahmers Acker“) ab. Der Hintergrund: Weder werden die im Grundsatzbeschluss der Stadt Reinbek geforderten Bedingungen erfüllt noch ausreichend günstiger Wohnraum geschaffen. Von einer zunächst versprochenen ökologischen Ausrichtung der neuen Bebauung bleibt in den endgültigen Plänen nichts mehr übrig.
Die Reinbeker Stadtverordnetenversammlung hatte im Juni 2021 einen Grundsatzbeschluss zur Schaffung von Baurecht für Investoren im Außenbereich mit großer Mehrheit beschlossen. Hier heißt es, dass ein Teil eines neu überplanten Geländes an die Stadt Reinbek übergeht. Die den Grundsatzbeschluss unterstützenden Fraktionen hatten sich darauf verständigt, dass 2 ha des überplanten Geländes an die Stadt für die Umsetzung kommunaler Zwecke sowie der Schaffung von dauerhaft günstigem Wohnraum übertragen werden sollen. Diesbezüglich ist der Investor lediglich bereit, einen Hektar anzubieten. Außerdem werden gerade mal 70 der über 300 Wohneinheiten des Quartiers als geförderter Wohnraum ausgewiesen. Das entspricht einer Quote von 21%. Üblich ist eine Quote von mindestens 30% geförderter Wohnungen.
Schon gar nicht ist erkennbar, dass die Planung nach den Belangen des Natur- und Klimaschutzes im angemessenen Maße ausgerichtet ist. Statt Förderung des ÖPNV und einer gezielten Werbung für ein autoarmes Wohnen wird mit teuren Tiefgaragen genau das Gegenteil bewirkt. Es ist mit bis zu 500 zusätzlichen Fahrzeugen zu rechnen, die über den Knotenpunkt Schönningstedter / Wohltorfer Straße abgewickelt werden müssten. „Außerdem stören wir uns an den überwiegend vier und fünf-geschossigen massiven Baukörpern, welche die Baumhöhen des Kampsredder überragen werden. Wir hätten uns hier eine an die Umgebung angepasste Bauweise gewünscht“, beklagt der Fraktionsvorsitzende Günther Herder-Alpen. „Es gibt anderswo genug Beispiele für moderne Wohnquartiere, die sowohl den sozialen als auch den ökologischen Belangen gerecht werden“, ergänzt der baupolitische Sprecher Markus Linden.
Die GRÜNEN sehen mit der vorgelegten Investorenplanung eine riesige Chance verpasst, erforderlichen Wohnraum in einer für den Standort angemessenen Weise zu schaffen. „Wir begrüßen die Möglichkeit, wenn über das Projekt im Rahmen eines Bürgerentscheides die Reinbeker direkt abstimmen können, so die stellvertretende Bürgervorsteherin Anke Wiener.
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