In dieser Woche startet wieder das Stadtradeln. Eine deutschlandweite Aktion, in der Kommunen die Bürger dazu aufrufen, sich auf das Fahrrad zu schwingen und möglichst viele (Alltags-)wege mit dem Rad zurückzulegen, Eine tolle Sache, auch Reinbek ist seit vielen Jahren dabei – mit großem Hallo, einem Aufruf unseres Bürgermeisters, einem eigenen Team der Stadtverwaltung und vielen anderen Beteiligten von Jung bis Alt. Die allerdings lässt man jetzt seit vielen Jahren auf kaputten und wegen ihres Zustandes offiziell außer Betrieb gesetzten Radwegen fahren. Es gibt keine sichere Möglichkeit, in Reinbek mit dem Fahrrad die Bahnhof-, Berg- oder Hamburger Straße zu befahren. Kinder hoppeln jeden Morgen auf dem gefährlichen und maroden Radweg der Schönningstedter Straße zur Schule. So wird das Stadtradeln jedes Jahr mehr zu einem Feigenblatt, das immer wieder neu öffentlichkeitswirksam über die kaputte Infrastruktur gelegt wird – ohne auch nur einen einzigen Radweg zu bauen oder auch nur instand zu setzen! Bürger und ganze Initiativen ziehen sich bereits jetzt schon vom Reinbeker Stadtradeln zurück – wer keine Radinfrastruktur auf die Straße bringt, darf eben auch von den Bürgern nicht erwarten, dass sie ein Feigenblatt mittragen.
Markus Linden