Gymnasium Reinbek: Barrierefreiheit und mehr Platz zum Lernen!

Einer Einladung aus dem Frühjahr 2021 folgend, besuchte ich heute die Sachsenwald Schule – das Gymnasium in Reinbek – und traf mich zum Austausch stellvertretend für die Fraktion mit der Schulleiterin Frau Scheller-Schiewek.

Ab dem Sommer 2023 wird es wegen der Umstellung auf G9 – die Mittelstufe wird um ein Jahr verlängert – einen Jahrgang mehr geben. Der schöne Altbau der Sachsenwaldschule setzt klare Grenzen in der Klassengröße. Hierzu konnte ich mir selbst ein Bild machen, so sind manche Klassenräume mit 25 Schülern schon wirklich voll.

Den Bedarf an weiteren fünf Klassenräumen für den zusätzlichen Jahrgang könnte man gem. der Schulleitung mit einer Aufstockung des „neuen“ Mensagebäudes G decken. Hier sind im Haushalt bereits Planungskosten angedacht. U.a. muss die Statik geprüft werden.

Bisher wurde, wenn Platzmangel herrschte, an der Schule immer weiter angebaut oder neue Nebengebäude errichtet. Dabei wurde aber völlig vergessen, die notwendige Barrierefreiheit einzuhalten. Wie schon mehrere Jahre in Folge durch die Schule im Ausschuss beantragt, fehlt es dringend an einem Fahrstuhl, um die Treppen im Hauptgebäude zu überwinden. So sind neben wissenschaftlichen Fachräumen auch die Aula für gehbehinderte Schüler*innen, Lehrende und Eltern nicht erreichbar. Die Planungskosten wurden mit einem Sperrvermerk versehen. Aus Sicht einiger Ausschussmitglieder anderer Fraktionen sei eine barrierefreie Sachsenwaldschule ohnehin nicht möglich.

– ABER ES GEHT! – Bei der Besichtigung der Schule zeige sich mir Folgendes: Es sind drei Fahrstühle in der aktuellen Situation notwendig, um ein barrierefreies Gymnasium für uns in Reinbek zu schaffen.

Durch die Vielzahl an wählbaren Unterrichtsfächern und Profilen kommt es zu vermehrten Freistunden. Aber offensichtlich sind alle Räume belegt, sodass die Oberstufe schon an der Volkshochschule unterrichtet werden muss. Es gibt dort keine Pausen- oder Aufenthaltsräume. Für moderne Unterrichtsformen mit kleinen Projektgruppen oder getrennter Ausarbeitung von Themen am Laptop fehlen ebenfalls oft die Möglichkeiten.

Die drei Prioritäten im Handlungsbedarf „Sachsenwaldschule“ sehen nach dem mir heute gezeigten Bild daher wie folgt aus:

1. zusätzliche Klassenräume bis Sommer 2023

2. Barrierefreiheit für die gesamte Schule

3. Aufenthalts- und Projekträume für modernes Lernen

Besondere Herausforderungen brauchen kreative Ideen und ganzheitliche Konzepte. Der Flickenteppich „Gymnasium Reinbek“ könnte barrierefrei zusammengeführt werden. Mit viel Motivation und Begeisterung zeigte mir Herr Stemmler (Stellv. Schulleitung) ein selbst angefertigtes Modell der Schule mit einem Lösungsvorschlag, der als Grundlage für ein solches ganzheitliches Konzept dienen Könnte:

Zwischen den bestehenden Gebäuden würde eine Ebene als Brücke geschaffen werden. Hier wäre Platz für Projekte, Pausen im Winter, Freistunden und vor allem der dringend benötigte Fahrstuhl. Auch der Haupteingang könnte verlegt werden, sodass die Verkehrssituation an der Schulstraße morgens entzerrt wäre. Klar – der Bau wäre ein großes Projekt und wir müssen die Kosten im Blick behalten. Es gibt aber Einsparungen: bei der Reduzierung der Fahrstühle, der Aufstockung beim Gebäude G und in den Plankosten der einzelnen Gewerke.

Ich spreche mich für eine weitere Ausarbeitung dieser tollen Idee im Schulausschuss und durch die Verwaltung aus.

Reinbek braucht ein barrierefreies Gymnasium und genügend Platz, damit keiner ausgeschlossen wird. Und wir brauchen Raum für modernen Unterricht, wenn wir z.B. in der Digitalisierung endlich aufholen wollen.

Patrick Rohde