Der Ausschuss für Jugend, Sport und Kultur beschließt eine starke Erhöhung der Raummieten für private und gewerbliche Mieter. Antrag der GRÜNEN für eine Begrenzung der Raummieten wird von CDU, SPD und FDP abgelehnt.
Etwa 50 Jahre lang konnten viele Familien, Kleinunternehmer und Organisationen aus Neu-Schönningstedt und der Umgebung die Räume in der städtischen Begegnungsstätte zu moderaren Preisen mieten. Entweder stundenweise oder einen ganzen Tag. Die Raummieten sollen aber nach Vorstellung von CDU, SDP, und FDP jetzt stark ansteigen: Von rund 231 auf mindestens 390 Euro würde etwa der Satz für eine Familienfeier im beliebten großen Saal steigen. Das ist eine Steigerung von über 68 Prozent. Bei kleineren Räumen wird unter Umständen die Vermietung noch erheblich teurer: Von rund 26 auf dann 79 Euro steigt die Rate für Raum II. Mehr als eine Verdreifachung!
Hintergrund der Erhöhung ist eine nötige Überarbeitung der Satzung und auch damit auch der Gebührenordnung. Viele Jahre sind die Preise gleichgeblieben. Die immense Steigerung ergibt sich dadurch, dass jetzt plötzlich von Teilen der Politik und der Verwaltung von einer hundertprozentigen Kostendeckung ausgegangen wird. Allerdings handelt es sich bei der Begegnungsstätte Schönningstedt um eine kommunale Einrichtung – Kostendeckung war hier nie das Ziel, sondern die Senioren- und Jugendarbeit, die Begegnung unterschiedlicher Menschen aus allen Stadtteilen, die Kultur in Form von Theater und Musik.
Betroffen von der übermäßigen Erhöhung sind zwar nicht die Seniorenarbeit und nicht die Jugendarbeit – hier fallen wie in den letzten 50 Jahren weiterhin gar keine Gebühren an. Aber alle, die privat oder gewerblich Veranstaltungen durchführen wollen, müssen jetzt tief in die Tasche greifen. Und gewerbliche Veranstalter werden die hohen Mieten an die Besucher weiterreichen müssen – oder sich andere Räume in anderen Kommunen suchen.
„Wir werden in der Stadtverordnetenversammlung erneut unseren Antrag einbringen, den Kostendeckungsgrad insgesamt auf 80 Prozent zu begrenzen“ sagt Malte Harlapp, Stadtverordneter für die GRÜNEN. „Das bedeutet zwar immer noch moderate Kostensteigerungen für die Nutzer, aber immerhin bleiben die Kosten in einem Rahmen, der der Inflation der letzten Jahre und dem Zustand der Begegnungsstätte angemessen ist.“ Und die Stadt Reinbek trägt, wie in den vergangenen 50 Jahren, mit Zuschüssen dazu bei, dass auch nicht ganz so reiche Familien die Begegnungsstätte nutzen können.
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